Nachdem wir am 4. Juni 2 Jungvögel mit den Eltern bei der Nahrungssuche beobachten konnten (leider kein Bild), haben wir die Familie bei einer Kontrollbeobachtung vorgestern an gleicher Stelle, der ausgedehnten Wiese oberhalb von Liščí, mit nur noch einem Jungvogel beobachtet. Der Jungvogel war nun nicht mehr so klein, gerade so über die Grashalme zu sehen, sondern dominierte genau so, wie die Eltern. Was aus seinem Geschwister wurde ist unbekannt. Erkrankt oder gerissen: Keine Ahnung. Ein Jungvogel verblieb nun dieses Jahr.
Höhe über NN
Das Nest, wie auch der Aufenthaltsort befinden sich bei gut 400 m über NN. Seen und Teiche sind in der Umgebung rar. Es gibt sie, aber sie sind klein. Obwohl wir Kraniche immer mit Gewässern in Verbindung bringen: Im Gegensatz zu Graureihern finden sie ausreichend Nahrung auf Wiesen. Seen ausreichender Größe bieten ihnen guten Schutz vor Räubern. Dort können sie tiefer schlafen und müssen nicht so stark auf Hab-Acht-Stellung sein. Erst recht, wenn sie sich in den nächsten Monaten dort zu größeren Gruppen sammeln. Dann wachen noch mehr Augen über die Situation.
Fragen
Ich kenne Kraniche u.a. aus dem Oberlausitzer Teichgebiet. Dort finden sich Kraniche an Schlafplätzen im Wasser ein. Hier besteht eine große Sicherheit gegenüber Säugern als Fressfeinde. Wie stellt sich die Situation im Mittelgebirge dar? Konkret im Schluckenauer Zipfel?
Obwohl wir nun schon einige abendlichen Rundfahrten mit dem Ohr und den Augen auf rufende und fliegende Kraniche hatten: Wir sind noch völlig im Unklaren über die bevorzugten Schlafplätze. Ab wann sich Kraniche mit Nachwuchs auf gemeinsamen Schlafplätzen einfinden ist ebenso offen.
Das wird also eines der Untersuchungsziele in diesem und den nächsten Jahren.
Hier nun die Beobachtungsszenen von vorgestern:
Siehe auch:
