Aktuell kommen uns meist gegen Abend mehrere junge Buntspechte besuchen. Die Unterscheidung zu den Altvögeln ist leicht: Im ersten Jahr ist der gesamte Scheitel rot gefärbt. Sie allein an der etwas geringeren Größe von den Altvögeln zu unterscheiden, gelingt kaum mehr. Allerdings sind sie so auf den ersten Blick den Mittelspechten sehr ähnlich. Jedoch ist schon jetzt die schwarze Linie vom Schnabel ausgehend vorhanden (jedoch nicht immer gut ausgeprägt, wie hier beschrieben) und die Striche an den Flanken der Bauchbefiederung fehlen im Vergleich zum Mittelspecht.
Die Bruthöhle war vermutlich in einem der Grundstücke mit altem Baumbestand auf der Nordseite der Dorfstraße. Vor allem in den Tagen bevor die Jungvögel ausgeflogen waren, kamen die beiden Altvögel mehrmals am Tag auch in unserem Naturgarten vorbei und klapperten die Obstbäume, junge Birken usw. nach Nahrung ab. Das alles verlief recht zielstrebig. Schluss war damit, als eines Abends nicht mehr nur die 2 Altvögel kamen, sondern auch noch die Jungen im Schlepptau hatten. Abgesehen davon, dass die Jungen noch etwas ungeschickt waren, drehten sie die Runde bei uns an den Bäumen entlang mit den Eltern und bekamen ihr Futter noch überreicht. (Nicht immer ist der Fotoapparat so schnell zur Stelle.) Flug- und vor allem Landekünste verbesserten sich in den Folgetagen und auch an den Baumstämmen klettern die Jungen inzwischen geschickt. Die Gruppe löst sich langsam untereinander. Derzeit kommen höchstens zwei Jungspechte noch in kurzem zeitlichem Abstand aufeinander. Die Nahrungsquelle hat sich bei uns inzwischen im Wesentlichen auf 2 Dinge reduziert:
- Ameisen, die eine Straße einen jungen Apfelbaumstamm hoch und runter bilden, werden vom dünnen Stamm abgepickt.
- Vom Kirschbaum werden Kirschen einzeln abgerissen und zu einem der alten Baumstämme (Bild) mitgenommen, dort in eine Spalte gedrückt, sodass die Kirsche etwas Halt hat, und dann das Fruchtfleisch auseinander gezupft und gefressen.