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– Natur betrachten – V češtině & Deutsch

Moschusbock

(Aromia moschata)

Der Käfer sitzt hier auf den Resten einer Weide, die im Winter dem Schnee zum Opfer gefallen ist. Nicht von ungefähr sitzt er da (s. unten). Einen Teil der Weide habe ich vor Ort liegen lassen. Auch der Baumstubben ragt noch einen guten Meter aus dem Boden: Zum Thema Totholz komme ich am Ende des Artikels.


Der wissenschaftliche Name (oft sagt man ja: der lateinische Name) scheint nach meiner Recherche auf das Griechische zurück zu gehen und bedeutet: Moschus-Aromatica.

Aus Hinterbrustdrüßen kann dieser recht große Käfer (bis 4 cm, oft aber etwas kleiner und manchmal nur bis zu 1,3 cm klein) ein Sekret absondern, das früher verwendet wurde, um Pfeifentabak zu parfümieren (sagt Wikipedia; habe ich nicht tiefer recherchiert).

Eine geschlüpfte Larve benötigt 2 bis 3 Jahre, bis sie dann über das Puppenstadium zum eigentlichen Käfer wird, wie wir ihn auf dem Bild sehen. Aber der Käfer als Imago lebt dann nur wenige Wochen zwischen Juni und August. In dieser Zeit kurzen Zeit ernähret er sich von Baumsäften und Pollen. Und natürlich von den Reserven, die er sich im Larvenstadium angefressen hat. Baumsäfte und Pollen sind sozusagen die Rentnernahrung. Als Larve fressen diese Käfer bevorzugt an (genauer: in) Weiden, aber auch Pappeln und Erlen werden angenommen.

Die Eier werden dabei bevorzugt unter Borkenspalten von älteren Exemplaren dieser Bäume gelegt. Und findet der Specht, Eichelhäher oder die Elster die Käfer nicht während der Eiablage und dem Aufenthalt dazwischen an diesen Bäumen, hat der Specht dann noch eine Chance, wenn die Larve sich in den Folgejahren an der Weide (bzw. Pappel/Erle) satt frisst. Sie frißt dabei nicht an den grünen Teilen des Baumes, sondern lebt als “Holzwurm“ im Inneren der Stämme. Gerade Weiden sind beliebt, weil sie im Alter dazu neigen, von innen langsam zu verfaulen, während der Baum über den äußeren Bereich des Stammes noch in voller Pracht “funktioniert“. Aber diese Lebensweise ist typisch für Käfer. Diese leben überwiegend von verrottendem Totholz. Nur bei der Weide gibt es diesen “Wohn- und Fressraum“ schon im an sich noch intakten Baum.

Apropos Totholz: Kennst Du totholz.thomas?

Als Mitautor an der, man kann fast sagen: „berühmten“, wissenschaftlichen Studie, die über (englisch-sprachige) Umwege dann die “Insektensterben-„ bzw. auch “Bienensterben-Debatte“ in Deutschland begründet hatte, aber vor allem als Insektenspezialist ist Thomas Hörren stark medial unterwegs.

Insektenmonitoring, also die regelmäßige Feststellung und Aufzeichnung von Insektenvorkommen, kann heute leider überwiegend zum großen Teil nur durch ehrenamtliche Personen mit guter Artenkenntnis durchgeführt werden, weil in den Biowissenschaften auf diesem Bereich seit vielen Jahren die finanzielle Förderung minimiert wurde. Nachwuchs ist aber auch da eine Mangelerscheinung. Vögelgucken ist halt sexier als Larvengucken. Dabei ist die Insektenwelt in einem Punkt um Größenordnungen interessanter: sie ist im Vergleich zur Vogelwelt deutlich unerforschter! Außerdem muss man nicht weit reisen. Im buchstäblichen Vorgarten ist viel zu sehen. Bücken, Lupe nehmen, Totholz durchwühlen… Für dieses Fachgebiet wirkt und wirbt Thomas Hörren gern über verschiedene “Kanäle“:

Thomas Hörren zu “folgen“ ist also eine interessante Sache. Er ist aktiv unter

Und wer Facebook/Meta nicht mag: Einfach mal totholz.thomas bzw. Thomas Hörren bei der Internetsuche eingeben.

Erste Klicks z.B.:

https://waldentdecken.de/totholz-thomas/

Insekten-/Bienensterben

Wenn wir schon einmal bei Thomas Hörren sind, lohnen ein paar Gedanken zu diesem Thema. Auf Details möchte ich nicht tiefer eingehen: Denn wer sich dafür ein wenig interessiert, sei an dieser Stelle aufgefordert, selbst etwas zu recherchieren. Diese Aufforderung von mir ist keine Faulheit meinerseits, sondern wohl begründet:

Auf diesem Weg kann man sehr viel über Wissenschaft, Medien, Politik, Naturschutzhysterie vs. naturschutzgerechtes Handeln und Biologie lernen. Je tiefer man in das an sich bekannte Wissen (ursächlich in wissenschaftlichen Veröffentlichungen niedergeschrieben) und in Details zum Thema einsteigt, desto klarer wird einem, welche Absurditäten entstehen, wenn mit Halbwissen agitiert wird, wie wichtig es ist, dass politische Entscheidungen auch wissenschaftliche Erkenntnisse berücksichtigen sollten und wie die gleichen Erkenntnisse in den Bereich Naturschutz und nachhaltige Agrar- und Forstwirtschaft einfließen müssen. — Müssen? Muss nicht. Aber das wäre Fehlplanung, wirtschaftliche und naturschutzrelevante Fehlentwicklung. Mit dem Resultat der weiteren Verarmung der Umwelt an Tieren, Pflanzen und den anderen Lebensformen bis hin zum Einzeller.

Der Einstieg zur Recherche, und da sind wir wieder bei Thomas Hörren:

https://www.geo.de/natur/oekologie/insektenforscher—begriff–bienensterben–ist-irrefuehrend–31876956.html

Gedankenanstoß hierbei:

  • Das Thema “Bienensterben“, oder meinen wir “Insektensterben“ (?), (ist eigentlich das Haustier “Honigbiene“ betroffen? … ) ist in der Agrarförderung angekommen. Details kurzgefasst: https://www.landwirtschaftskammer.de/foerderung/laendlicherraum/aum/bluehstreifen.htm (Man beachte, dass die Flächen regelmäßig woanders angelegt werden können. Die bisherige Fläche wird darauf hin natürlich umgepflügt und anders benutzt.)
  • „Die solitär lebenden Bienen, so genannte Einsiedlerbienen, sind mit einem Anteil von 95 % der Arten die größte dieser drei Gruppen; sie sind Einzelgänger, und sowohl Weibchen wie Männchen, die meist als Puppe oder junge, in der Puppenhülle eingeschlossene Imagines überwintert haben, kommen im Frühjahr des nächsten Jahres aus der Brutröhre heraus, um für Nachkommen zu sorgen. Da die Individuen dieser Arten nur wenige Wochen leben, beginnt das Weibchen nach der Paarung sofort mit dem Nestbau …“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Wildbiene)
  • Was passiert also in der Überwinterung? Also mit der Brutröhre, die meist Boden ist. Antwort: Der Bauer bekommt die Förderung, damit die Blühpflanzensaatgutmischung letztlich Nektar und Pollen spendet. Der Rest ist egal. Keiner regelt den Erhalt der gerade in der Überwinterung befindlichen Puppen. (Sollte ich mich täuschen: bitte in die Kommentare.
  • Anmerkung: Der Bauer MUSS wirtschaftlich handeln. Damit er das im Einklang mit Naturschutzzielen kann, richtet man politisch solche Förderszenarien ein. Das ist an sich gut so. Die Frage allein geht an die Gestaltung der politischen Rahmenbedingungen an derartige Förderungen. Sind die falsch gewählt, wird unser aller Steuergeld verbrannt, ohne einen Nutzen für die Allgemeinheit und unsere Nachkommen zu erzielen.

Agrar(förder)politik — Bauer Willi

Weil man, wie wir sehen, beim Thema Insekten ganz fix bei der Agrar-Politik landet: Noch ein Link für alle, die sich gerne informieren (und aufregen?) wollen. Wie ticken Landwirtschaft und Landwirtschaftspolitik?

Bauer Willi, alias Dr. Willi Kremer-Schillings, betreibt seit geraumer Zeit eine Webseite, die einerseits zum Thema sehr viel Input liefert. Allerdings durch sehr lockeres Kommentarmanagement leider auch öfters eine Plattform für emotionale „Auslassungen“ von frustrierten Bauern darstellt. Wer hat vor wenigen Jahren die Holzkreuze auf den Feldern gesehen? Bei Bauer Willi war der Ursprung.

Soweit man sich nicht zu lange mit den vielen Kommentaren zu Willis thematischen Vorlagen beschäftigt (das ist eher was für Sozialwissenschaftler und Psychologen), bringen seine Themen regelmäßig Grundsatzfragen auf den Punkt. — Willi wird an anderer Stelle oft kritisiert, weil er sich in seinem Vorleben beruflich intensiv mit den “Zulieferern der Agrarindustrie“ eingelassen hat. Aber jeder hat das Recht, sich zu ändern. Als Ökobauer im Rentnerdasein liefert er zumindest eine sehr wesentliche, weil gut pointierte und frequentierte Plattform, zu entscheidenden Fragen in der Agrarpolitik. Und wir sollten nicht vergessen — auch die Veganer unter uns nicht — , dass der Bauer, egal ob im Nebenerwerb oder als Großindustrieller, unsere Grundlage für Nahrungsmittel ist (, die in der nachgestellten veredelnden Nahrungsmittelindustrie verteuert werden. Aber die Preispolitik in Richtung Bauern und Endverbraucher ist schon wieder ein neues Thema.).

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